ÖSTERREICHISCHER KYNOLOGENVERBAND

IHA Tulln 2022

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Aussteller!

wie Ihnen bekannt ist, fand heuer die traditionelle Internationale Rassehundeschau des ÖKV in Verbindung mit der Messe „Du & das Tier“ in Tulln unter nie dagewesenen und in keiner Weise nachvollziehbaren rechtlichen Erschwernissen statt.

Die Rahmenbedingungen und Auflagen, die uns mit der behördlichen Bewilligung vom 22. September 2022 (!) vorgeschrieben wurden und über die wir Sie als Aussteller im Vorfeld kurzfristig informieren mussten, können nur als vollkommen realitätsfern und letztlich prohibitiv bezeichnet werden.

Hierfür ein Beispiel: Laut Bescheid „hat der Veranstalter ausnahmslos zu prüfen, ob das Tier […] aus einer Zucht mit einem Maßnahmenprogramm gem. §. 44 Abs. 17 TSchG stammt.“ Dazu müsse eine Untersuchung gemäß Leitfaden verpflichtend vorliegen bzw. durchgeführt werden – andernfalls sei das Tier von der Veranstaltung auszuschließen.

Allein die Durchführung einer solchen Überprüfung im Vorfeld der Veranstaltung würde bei 6.000 angemeldeten Hunden und einer als minimal angenommenen Kontrollzeit von nur 10 Minuten pro Hund einen Kontrollaufwand von insgesamt 60.000 Minuten bedeuten. Auf Arbeitstage umgerechnet wären das rund 125 Werktage (8-Stunden), was auf 6 Einlässe verteilt noch immer fast 21 Werktage Kontrollaufwand im Vorfeld der Veranstaltung mit sich bringen würde. Eine solche Auflage ist geradezu absurd.

Vor dem Hintergrund dieser überbordenden Vorgaben haben wir daher jedes Verständnis dafür, dass es in der Folge kurzfristig zu Absagen einer ganzen Reihe von angemeldeten Ausstellern gekommen ist (insgesamt 2.000 der angemeldeten 6.000 Hunde wurden zurückgezogen) und möchten uns für den entstandenen, wenn auch durch uns nicht zu verantwortenden, aber jedenfalls berechtigten Ärger entschuldigen.

Da wir die Veranstaltung in Tulln seit Jahrzehnten durchführen und derartige Auflagen noch nie erteilt wurden, konnten wir darauf vertrauen, dass die Genehmigung für die Veranstaltung so erteilt wird wie in den Jahren zuvor.

Es steht für uns außer Frage: wir werden diesen Bescheid – auch mit Blick auf die Zukunft – entschieden rechtlich – und allenfalls auch öffentlich – bekämpfen, weil die erteilten Auflagen nach Ansicht unserer Juristen dem vom Verwaltungsgerichtshof und vom Verfassungsgerichtshof angewandten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit von Auflagen widersprechen. Ein entsprechender Auftrag an unsere Anwälte ist bereits ergangen.

Seit über 100 Jahren engagiert sich der ÖKV erfolgreich in der Förderung einer artgerechten Zucht und Haltung von Hunderassen in Österreich. Daher steht es für uns außer Frage, dass die Unterbindung bzw. Rückführung von Qualzuchten dabei eine zentrale Aufgabe ist. In diesem Sinne verstehen wir die behördlichen Auflagen der Landesbehörden auch nicht als Ausdruck des Tierschutzes, sondern vielmehr als Ausfluss lebensferner und überbordender Bürokratie.

Dementsprechend werden wir unsere Kritik auch beim zuständigen Mitglied der Niederösterreichischen Landesregierung, dessen Fachabteilung wesentlich zum erlassenen Bescheid beigetragen hat, zur Sprache bringen.

Wir dürfen Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.


Mit besten Grüßen

Heidi Kirschbichler
ÖKV Ausstellungsreferentin

 

Dear ladies and gentleman,
dear exhibitors!

As you know, this year the traditional International Dog Show of the ÖKV in conjunction with the fair "Du & das Tier" in Tulln took place under unprecedented and in no way comprehensible legal difficulties.

The general conditions and requirements that were prescribed to us with the official approval of 22 September 2022 (!) and about which we had to inform you as an exhibitor in advance short before the show can only be described as completely unrealistic and ultimately prohibitive.

Here an example: According to the decision, "the organizer has to check without exception whether the animal [...] is coming from a breeding with a program of measures according to §. 44 (17) TSchG." For this purpose, an examination in accordance with the guidelines must be mandatory or carried out – otherwise the animal should be excluded from the event.

Just carrying out that such a check in the run-up to the event would mean a total control effort with a minimum control time of only 10 minutes per dog, of 60,000 minutes with 6,000 registered dogs. Converted to working days, this would be around 125 working days (8 hours), which would still entail almost 21 working days of control effort in the run-up to the event spread over 6 admissions. Such a requirement is downright absurd.

Against the background of these exuberant requirements, we therefore have every understanding for the fact that a whole series of registered exhibitors have subsequently cancelled at short notice (a total of 2,000 of the registered 6,000 dogs were withdrawn) and would like to apologize for the annoyance that has arisen, even though that we are not responsible for it, but it is in any case justified.

Since we have been holding the event in Tulln for decades and such conditions have never been imposed, we could trust that the approval for the event would be granted as in previous years.

For us, it will be no question that we will combat this decision decisively legally – and possibly also publicly – also with a view to the future – because, in the opinion of our lawyers, the conditions imposed contradict the principle of proportionality of conditions applied by the Administrative Court and the Constitutional Court. A corresponding order to our lawyers has already been issued.

For more than 100 years, the ÖKV has been successfully involved in promoting species-appropriate breeding and keeping of dog breeds in Austria. Therefore, there is no question for us that the prevention or repatriation of torture breeding is a central task. In this sense, we do not understand the official requirements of the state authorities as an expression of animal welfare, but rather as an outflow of lifeless and excessive bureaucracy.

Accordingly, we will also raise our criticism with the responsible member of the Lower Austrian provincial government, whose specialist department made a significant contribution to the decision issued.

We would like to keep you informed about further developments.


Best regards,

Heidi Kirschbichler
ÖKV exhibition consultant



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